Motorola

Als hätte ich’s vorrausgesehen, daß das Ende naht: Hier ein Guide, wie man einen 68k stilvoll nutzen kann.  Schöne Übersicht des Marktes damals, nicht ohne meine Vorlieben einfließen zu lassen… nehmt Rücksicht, ich war Jung.

Hi!

HOW TO MOTOROLA

Vor lauter Intel sieht man das Wahre, das Licht kaum noch 🙂 “How to Motorola” soll mal ein paar Möglichkeiten auftun, wie man an einen Rechner mit Motorola Prozessor kommt, und was es so gibt.

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68000
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Die Einsteigerklasse. 16/32 Bit. Billig und zum Ausprobieren völlig ausreichend. Von 7,4Mhz (MAC) bis 16 Mhz,16k Cache (Mega STE).

–> ATARI ST+, 1040, Mega ST, Mega STE
Der günstigste Einstieg in die Motorolawelt ist wohl ein ATARI der alten Garde. Eine Kompromisslose Motorolamaschiene. Knallharte Assemblerkiste, alles Möglich und dennoch komfortabel. Gute Entwicklungssoftware (PureC, PurePascal) ist vorhanden…auch Anwendungen mit den man richtig arbeiten kann! Der Mega STE ist nur zu empfehlen, die ultimative 68000 Kiste. Gebraucht werden die Dinger fast verschenkt. Ab 300.- gehts los.

–> c’t 68000
Echtes Freakteil. Selbermachen lautet die Devise. Keine Hardware, die man nicht selber löten muß. Wer richtig was lernen will: Das ist der Weg. Preise der c’t entnehmen oder im Kleinanzeigenteil suchen. Anfänger und Amateure: Finger weg!

–> Sinclair QL
Naja…eigentlich kein 68000. Ein 68008 werklet hier. Kuriosum aus dem Hause Motorola. Intern 32, extern 8 Bit. War halt billig damals. Total verschrobene Kiste der Inselaffen. Nur was für Sammler oder Lady Di Fans 🙂 Nicht mehr als 100-200.- investieren.

–> Amiga 500 – 2000
Direkter Konkurrent der ATARIs. Ich kanns mir nicht verkneifen: Spielekiste mit Grafikambitionen. Für Motorola-Puristen nicht das richtige. Viele Custom Chips verschleiern die Sicht auf den Chef. Wer einen Amiga von der Assembler- seite angegangen ist, weiß, was ich meine. Gebraucht ab 300.-

–> SUN 2
Nur der Vollständigkeit halber erwähnt, eigentlich 68010 aber das interssiert eh kein Schwein.

–> MAC +, Classic
Eigentlich die professionellste 68000er Maschiene. Schade, daß da ein soooo komplexes OS am wurschteln ist. Über-über-überhauptnix für Anfänger aber auch abitionierte Programmierer. Sehr Undurchsichtig, riesen Overhead an Funktionen keine Möglichkeit für QaD (Quick and Dirty) Programmierung. Für Vollanwender (nicht: volle Anwender) aber die beste einstigsmöglichkeit. MAC Classic 4/40 neu 1800.- oder so.

–> Gepard Siehe 68020

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68020
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Kurzes Intermezzo. Echter 32 Bitter. 256 Byte Datencache. 10-16Mhz Abgeschrieben wird praktisch nicht mehr genutzt.

–> Gepard
Echt deutsche Kiste, das. Geniale Bastler und Programmierer und ein scheiß Managment machen einen Computer. Schade, schade. Gute Ansätze. Busrechner mit wahlweise 68000 oder 68020. Sammlerwert. Mit ATARI linkbar. Nicht mehr zu bekommen, wenn ja…zugreifen.

–> Mac II
Der Erste “große” Mac. Was soll ich sagen, zu alt fürs viele Geld, was er immer noch kostet (auf dem Gebrauchtmarkt).

–> SUN 3
Tja, DER erste UNIX-Rechner mit 68020 (mit externer MMU) der ernstzunehmen war. Hat aber mehr Heizfunktion, als alles andere. Wer’s mag. ab 1000.- in UNIs zu finden.

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68030
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Der gehobene Motorola. 32 Bit. Interne MMU. Je 256 Byte Daten/Instruktionen Cache. 16Mhz (ATARI/MAC) bis 40 Mhz (MAC IIfx)

–> ATARI TT, Falcon
Der TT, ATARIs erster 030er ist etwas verunglückt. Anfängliche 16Mhz wurden auf 32Mhz verdoppelt. Aber nur der Prozessor, nicht das System. Also…warten auf den Bus. Sonst solides System, günstigster Einstieg in die 030 Klasse (gebraucht Rechner). TT030/8 Ab 2000.- Neu ist der Falcon. Hab ihn von kurzem unter den Fingern gehabt. Sehr interessantes Gerät. Der 030 ist nur mit 16Mhz getaktet, was dem Gesamtbild nicht schadet. Ein 56001 DSP (10 Mips) macht die Sache erst schön. Eine Über- Motorola Kiste sozusagen. Wer sich Technofreak schimpft…das ist Deine Kiste! Ab 2500.- (4MB ohne Platte).

–> AMIGA 3000
Ein schneller Amiga. 20 oder 25 Mhz. Auch hier gilt das beim 68000er AMIGA gesagte…leider nicht unproblematisch im Handbetrieb. Aber: Endlich macht das redern auf’m AMIGA Freude. Vorallem mit 68882.

–> Mac LC II aufwärts
Tja, Apple macht Nägel mit Köpfen. Konsequent wird auf den 030 umgestellt. Selbst die kleinen (LC und PowerBook) werden nicht verschont. Der 030 zieht in den Heimbereich. Aber auch hier: Viel Overhead. No Assembler, please! Unter System 7 mit 16Mhz dazu noch schleppend lahm. Vergewaltigung eines guten Prozessors. Aber ideal für den Voll- bzw. Neuanwender. Nichts ist besser als ein MAC, außer ein MAC vielleicht. Ab ca. 2600.- gehts los. Gute Studi-Rabatte.

–> NeXT 030
Nun ja. Ich hatte ihn mal bei mir. Ein 030 unter UNIX *WAR* mal stand der Dinge…war! Der DSP, damals ein heißes Teil…jetzt im Falcon für ein Bruchteil als Gimmik gleich dabei. Forget it! ab 8000.- (Gebraucht)

–> Sun 3
Der letzte Motorola aus dem Hause SUN. Nett. Etwas Anachronistisch. Nicht sehr schnell, aber praktisch nicht in die Knie zu zwingen, auch bei extremer Netzwerktätigkeit. Ein -echter- UNIX Rechner halt…aber: No Assembler sonst Core dump! Ab 2500.- in UNIs.

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68040
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Momentane Spitzenklasse. Creme de la creme der Prozessortechnik. 32 Bit. 2 * 4K Chache. FPU & MMU integriert. 25 – 40 Mhz. Noch sehr teuer.

–> Mac Quadra
Noch nie machte ein Update bei Apple so viel Ärger wie dieser Bolide. Nichts ging mehr. Alles musste abgeschaltet werden: Interner, externer Cache. Naja, amn hat es mittlerweile im Griff. System 7.1 sei dank. Sehr kostspielig und kaum Freakwert. Wie alle MACs: Hands off, programmer! Über 8000.-

–> AMIGA 4000
Noch nie gesehen. Laut beschreibungen aber echter *Rückschritt* gegenüber dem AMIGA 3000. SCSI Controller und weitere Nützlichkeiten mussten dran glauben. Dafür jetz billige IDE-Platte. Nja mal sehen wenn das Ding im Regal steht. ????.-

–> NeXT 040
Jetzt kann man mit der Rübe arbeiten. Aber immer noch in einer Geschwindigkeit, die dem 040 nicht gerecht wird (Siehe Force040). Die ganze Sache scheint ziehmlich überfordert. Auch in der neuen 33Mhz TURBO Version. Kommt Zeit kommt Rat (88000???) ab 12000.- (gebraucht)

–> Force040
Wer ein VMEBus-System besitzt: DAS ist ein 040er. Knallhart, Knallschnell. Aber leider sehr Kostspielig, da noch ein VideoBoard und ein MediaController von Nöten ist. Und VME-Karten sind nicht billig 🙁 ab 20000.-

Fazit: In anbetracht der Preise und Einfachheit des Systems ist meineserachtens die ATARI Palette der beste Einstieg in die Motorola Welt. Hier ist für jeden Bedarf und Geldbeutel was dabei. Hohe Verkaufszahlen, besondes bei den alten Modellen ergeben jetzt günstige Gebrauchtgeräte. Wer ein Neugerät erstehen will, dem empfehle ich den Falcon. Ein Rechnner, der noch ein richtiges Freakpotential enthält und dennoch mit einem ansehnlichen Softwareangebot protzen kann. Gerade der DSP lässt Prozessor-Brett Freude das Herz in der Hose hüpfen. Nicht zu verachten ist auch die Möglichkeit von integriertem IDE UND SCSI Controller. Ein FPU Sockel ist entgegen Gerüchten VORHANDEN. Nachteil: Die Platiene ist dermaßen sauber aufgebaut, daß ein Basteln kaum noch möglich ist (vier Layer SMD). Wer den Geschwindkeits Überfön sucht, dem sei das Warten auf den AMIGA 4000 ans Herz gelegt. Ich denke das wird der günstigste Einstieg in die 040 Klasse…aber ich glaube auch an ATARI 🙂 Nicht erwähnt habe ich die verschiedenen TURBO-Karten für die Rechner…es gibt zu viele. Leider gibt es keine Motorola-Karten für PCs (außer Bastel- lösungen). Nun…kommt Zeit…kommt Einsicht (Es IST der bessere Prozessor!)

mfg AXEL

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